Glaubenssätze oder Bananen

Glaubenssätze oder warum dir eine Banane den Tag versaut

 

In einem in 2011 veröffentlichtem Experiment beschreibt Michael Michalko einen Versuch, in dem er das Lernverhalten von Affen untersucht hat. In diesem Experiment hat er eine Gruppe von 5 Affen in einen Raum gesteckt, eine Leiter in die Mitte des Raumes platziert und darüber, durch eine Klappe in der Decke, eine Banane herab hängen lassen. Die Affen mussten also auf die Leiter um die Banane zu erreichen.

Als die Affen die Leiter bestiegen hatten und der erste Affe die Banane erreicht hatte, wurden die übrigen Affen mit Eiswasser „geduscht“. Nachdem die Affen wieder getrocknet waren, wurde eine weitere Banane über die Leiter gehangen. Als der schnellste Affe die Banane erreicht hatte, wurden die übrigen Affen wieder mit dem Eiswasser geduscht. Da die Affen generell nicht besonders begeistert vom Eis waren und gelernt hatten, dass wenn einer von ihnen die Banane von der Decke pflückt ha,t alle anderen mit Eiswasser übergossen wurden, wurden nun alle Versuche von den Affen-Kollegen auf die Leiter zu steigen sofort vom Rest der Gruppe unterbunden. Da die Affen nicht besonders zimperlich gewesen sind, hat sich nun keiner mehr auf die Leiter getraut um die Banane zu pflücken, selbst wenn diese doch so begehrenswert war.

Nachdem sich nun dieses Verhalten etabliert hatte, wurde ein Affe aus der Gruppe gegen einen neuen Affen ausgetauscht. Dieser Affe konnte weder gesehen, noch gehört haben was sich die Tage vorher in diesem Raum abgespielt hatte.

Nun wurde wieder eine Banane über der Leiter platziert. Der neue Affe kannte natürlich das erlernte Verhalten der anderen Affen noch nicht und wollte sich sofort diese verlockende Banane schnappen. Als der neue Affe allerdings die Leiter betreten hatte, wurde er von den restlichen Affen sofort wie gewohnt attackiert. Der neue Affe hat nach wenigen Versuchen aufgegeben und gelernt, dass wenn er sich der Banane nähert, er sofort von dem Rest der Gruppe attackiert wird.

Nach und nach wurden nun auch die übrigen 4 Affen ausgetauscht. Nachdem alle 5 Affen vom dem Anfang des Experiments ausgetauscht waren, blieb das Verhalten der Gruppe gleich, selbst wenn keiner der jetzt am Experiment beteiligten Affen je mit Eiswasser übergossen wurde.

Die Affen haben also ein Verhalten erlernt / adaptiert, von dem sie gar nicht mehr wussten warum sie es taten und wozu es gut war.

Wenn wir nun diesen „Lernerfolg“ auf uns Menschen übertragen, dann wird recht schnell klar, dass wir sehr viele Verhaltensweisen oder Regeln irgendwann übernommen haben, ohne diese jemals wieder zu hinterfragen, ob diese sinnvoll sind. Man könnte diese Verhaltensweisen auch mit dem Begriff „Glaubenssätze“ beschreiben.

Da wir nun wissen, was Glaubenssätze sind und die Entstehung dieser erkannt haben, stellt sich doch die Frage, kann man diese nicht einfach wieder ändern? „Klar“ – könnte man denken. Ich kann mich doch entscheiden anders zu denken oder zu handeln. Oft ist es aber leider nicht so leicht, Glaubensätze zu ändern, geschweige denn diese zu erkennen.

Stellen wir uns doch einmal ein Kind vor, das von klein auf gesagt bekommt: „schwul sein ist scheiße“. Dieses Kind hört dies vielleicht schon von seinen Eltern, im Kindergarten, in der Grundschule und später in der „weiterführenden“ Schule. Es ist doch sehr wahrscheinlich, dass dieses Kind zumindest nicht unvoreingenommen mit dem Thema Homosexualität umgehen können wird. Je öfter es gehört hat „schwul sein ist scheiße“ desto mehr hat es sich in sein Unterbewusstsein eingeprägt und beeinflusst in enormer Weise sein Denken und Handeln.

Sollte sich nun allerdings dieses Kind irgendwann einmal in einen gleichgeschlechtlichen Menschen verlieben, dann muss es gegen diesen Glaubenssatz ankämpfen. Dass dies kein leichtes Unterfangen sein wird, dürfte jedem Menschen klar sein.

Aber es müssen gar nicht immer diese Extreme sein. Es reichen ja schon die kleinen, immer wieder gepredigten Sätze, die wir vielleicht aus unserer Kindheit kennen. So etwas wie „Sei nicht so gierig“,  „falle bloß nicht auf“, „Du musst immer fleißig sein um etwas zu erreichen“ oder „nur wer studiert hat kann was werden“. Diese und viele weitere Sätze bringen uns dazu, Dinge zu tun, die wir gar nicht wollen und uns ggf. völlig in unseren Möglichkeiten hemmen.

Nehmen wir einfach mal eine Kombination aus den oberen vier Sätzen. Wenn ein Kind nicht gierig sein darf, nicht auffallen soll aber immer fleißig sein muss und eigentlich auch studieren muss um Erfolg zu haben, das hat eigentlich keine Chance wirklich erfolgreich sein zu können. Denn nur wer auffällt sticht aus der Masse, nur wer gierig / hungrig ist, wir die extra Energie haben Ziele zu erreichen. Wer immer nur fleißig ist, sich aber nie eine Auszeit genehmigen darf, der rennt irgendwann womöglich in einen Burnout. Und wenn jemand einfach kein Typ für das Studium ist, kann er dann nicht trotzdem in dem was er stattdessen macht sehr erfolgreich sein? Ich kenne viele Menschen die nicht studiert haben und trotzdem glücklich und vor allem sehr erfolgreich sind. Ich kenne allerdings auch viele die studiert haben und unglücklich und nur mäßig erfolgreich sind.

Wir haben also nun gelernt, dass wir alle viele Glaubenssätze in uns tragen, die uns mal mehr und mal weniger in unseren Entscheidungen beeinflussen und uns teilweise vom Erfolg fernhalten. Genau an diesem Punkt möchte ich gerne mit dir ansetzen und dich, mit dir zusammen, von deinen unnötigen Glaubenssätzen befreien.

Stell dir doch mal die Möglichkeiten vor die du ohne einschränkende Glaubenssätze hättest, egal ob du 10 oder 80 Jahre alt bist.

Erlebe, wie sich die Freiheit zu wählen anfühlt und ruf mich an. Oder willst du dich mit dem zweitbesten Leben zufriedengeben?

Hier der Link zu dem englischen Original-Artikel.

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